„Derby-Sieger, Derby-Sieger, hey, hey“, sangen und tanzten die Handballer des TuS Sulingen nach dem Abpfiff im Kreis. Sie hatten in einem packenden Kreisduell am Sonnabend vor 150 Zuschauern die HSG Stuhr mit 35:32 (21:20) geschlagen. Mit dem sechsten Saisonsieg übernahmen sie die Spitze in der Landesliga.
Sulingens Trainer Hartmut Engelke stellte erfreut fest: „Gegenüber der vergangenen Saison sehe ich eine Weiterentwicklung meiner Mannschaft.“ Der 47-Jährige bezeichnete den Erfolg zwar als verdient, monierte aber auch: „Wir hätten konzentrierter die Angriffe abschließen müssen.“
Stuhrs Coach Sven Engelmann ärgerte sich über die dritte Niederlage in Folge: „Wir haben zu viele Chancen verballert.“ Die Defensivarbeit schmeckte dem 50-Jährigen überhaupt nicht: „Da war keine Deckung vorhanden.“ HSG-Torwart Aschkan Sadeghi urteilte nach dem erneuten Patzer: „Das Derby hat trotzdem Spaß gemacht.“ Mit den ersten 30 Minuten war der 31-jährige Schlussmann überhaupt nicht einverstanden: „In der ersten Halbzeit waren wir in der Deckung einen Schritt zu langsam. Außerdem haben wir nicht genügend Gas gegeben.“
Florian Peters und nachher Sven Knief nahmen Sulingens Rückraumshooter Jan Mohrmann von Beginn an in Manndeckung. Beide Mannschaften suchten von Anfang an den schnellen Abschluss. Beim 10:10 (15.) durch Peters stand die Partie zum zehnten Mal unentschieden. Anschließend brachten Jonas Langnau, Patrick Kappermann und Björn Meyer die Gastgeber mit drei Toren in Folge mit 13:10 (17.) in Front. Das muntere Scheibenschießen ging weiter, beide Teams spielen ohne Abwehrreihen. Die Sulinger verteidigten bis zum 21:18 (29.) durch Julian Wilkens einen Drei-Tore-Vorsprung, ehe Maik Bhola mit verwandeltem Siebenmeter und Mike Oswianowski zum 20:21 verkürzten.
Bei den Gästen machte sich das Fehlen der Leistungsträger Christoph Schneider (Rückenbeschwerden), Torben Schierenbeck (Rücken gezerrt), Stefan Schröder (beruflich verhindert) und Fabian Stapper (Bandscheibenvorfall) bemerkbar.
Nach dem Wechsel steigerten sich die Torhüter. Sulingens bereits in der zehnten Minute eingewechselter Routinier Tobias Tannert wehrte einige Bälle ab. Auch Sadeghi erwies sich nun als Rückhalt, hielt Strafwürfe von Jannik Knieling (7/1) und Jan Scharf (5). Außerdem kaufte er Wilkens (6) Gegenstöße ab. Mitte der zweiten Hälfte zog der Tabellenführer nach einer „Bude“ von Björn Meyer auf 29:24 (44.) davon. Die Stuhrer gaben sich aber noch nicht geschlagen, kämpften sich Tor um Tor heran. Beim 30:31 (54.) durch Knief wurde es noch einmal spannend. Wilkens per Gegenstoß und Mohrmann mit sicher vollstrecktem Siebenmeter zum 33:30 (56.) sorgten für die Vorentscheidung. Den Schlusspunkt zum 35:32 setzte Patrick Kappermann.
„Es war sicherlich nicht unser bestes Spiel, wir waren aber die bessere Mannschaft“, sagte Jan Mohrmann, der fünf Treffer zum Derbysieg beisteuerte.
Quelle: Kreiszeitung