Die Damen des TuS Sulingen haben am Wochenende ein Wechselspiel der Emotionen durchlebt. Was in der ersten Halbzeit nach einem souveränen Auftritt aussah, endete nach 60 Minuten in einem schmerzhaften Rückschlag gegen die Gäste der HSG Stuhr. Trotz eines verheißungsvollen Starts und einer knappen 18:16-Führung zur Halbzeit fehlte am Ende die Konstanz, um den hart erkämpften Vorsprung zu verteidigen. Die TuS-Damen mussten sich schließlich mit einem Endstand von 30:36 geschlagen geben.
Erste Halbzeit: Volle Konzentration und gemeinsamer Spirit
Mit dem Anpfiff legten die TuS-Damen ein gutes Tempo vor und zeigten, dass sie unbedingt gewinnen wollten. Die Abwehr stand solide und das Zusammenspiel klappte wie trainiert.
Laufwege und Pässe passten in der ersten Halbzeit und die Mannschaft spielte geschlossen auf. Auch im Angriff überzeugten sie mit hohem Tempo und in der Abwehr mit klarem Zusammenspiel, was ihnen die knappe Führung von 18:16 zur Halbzeit einbrachte. Die Zuschauer spürten den Siegeswillen und sahen, dass diese Mannschaft ein klares Ziel hatte.
Zweite Halbzeit: Weniger Zusammenspiel und viele Einzelaktionen
Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild. Statt weiter als Team zu agieren, begannen die TuS-Damen immer mehr auf eigene Faust zu kämpfen. Das Zusammenspiel, das sie in der ersten Hälfte so stark gemacht hatte, ging häufig verloren und die sonst so laufstarken Spielerinnen wirkten unkonzentrierter. Die Damen agierten viel in Einzelaktionen und so fehlte schnell die Kraft im Angriff und das Tempo wurde langsamer. Die Zuschauer konnten es kaum glauben: Der Schwung und die Leichtigkeit der ersten Halbzeit waren wie weggeblasen.
Abwehrprobleme und „Kopf in den Sand gesteckt“
Auch in der Defensive häuften sich die Probleme. Was zuvor eingespielt war, zerfiel nun in Einzelteile. Die Abwehr wirkte zerstreut und oft einen Schritt zu langsam, wodurch grad auf der linken Seite die HSG Stuhr ihre Chancen gnadenlos nutzen konnte. Die TuS Damen fanden keine Antwort mehr auf die wachsende Offensivstärke der Gäste. Das Team wirkte erschöpft und schien den Kopf in den Sand zu stecken – ganz im Gegenteil zum Auftreten in den ersten 30 Minuten. Trotz einer starken Trefferquote von 10 von 11 Siebenmetern reichte es nicht, um die Partie zu retten.
Späte Aufholjagd kommt zu spät
Erst in den letzten Minuten des Spiels gelang es dem Team nochmal eine Aufholjagd zu starten. Doch die Bemühungen kamen zu spät, und die HSG Stuhr ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. Die Zeit lief davon und obwohl die TuS-Damen gegen Ende nochmal alles versuchten, reichte es nicht, um das Spiel noch zu drehen.
Fazit: Verschenkter Sieg und viel Potenzial
Mit einem Endstand von 30:36 bleibt das ernüchternde Gefühl, dass deutlich mehr drin gewesen wäre. Die erste Halbzeit und die 18:16-Führung hatten gezeigt, zu welchen Leistungen diese Mannschaft fähig ist, wenn sie als Einheit auftritt. Doch die zweite Hälfte machte klar, dass allein die erste Hälfte nicht reicht, um ein solches Spiel zu gewinnen. Am Ende bleibt die Enttäuschung und die Aufgabe, diesen Einbruch zu analysieren und daran zu arbeiten, in Zukunft die mentale Stärke zu entwickeln, die es braucht, um über die volle Spielzeit konstant auf hohem Niveau zu agieren.
Mannschaft : Jürgens, Röwer, Käss, Härtel, Schröder (7), Knieling (8), Möhlenbrock (8), Köthen, Evers (2), Shumolli (1), Kellermann (1), Langhang (1), Heinz, Simon (2)
Marie Möhlenbrock, Bianka Plate