Sulingens überragende Dominanz

Wenn selbst Hartmut Engelke, der Perfektionist, über leichtere Schwächephasen seiner Mannschaft generös hinweg schaut, dann muss sein Team über weite Strecken eine unglaublich starke Leistung gezeigt haben. Am Samstagabend tat sie es tatsächlich, und trotz einiger Konzentrationsprobleme im Laufe des Spiels und in der Schlussphase gewannen die Handballer von Landesligist TuS Sulingen das Heimspiel gegen den TV Sottrum mit 35:30 (17:14). Und der TuS-Trainer strahlte: „Wir haben den Gegner überragend dominiert und hätten auch mit zehn oder 15 Toren Vorsprung gewinnen können.“

Es war der Abend von gleich fünf Protagonisten im Trikot des TuS Sulingen vor über 100 Zuschauern in der Edensporthalle. Da war Gerrit Uhlhorn. Der Keeper, zuletzt häufiger mal kritisiert, machte ein starkes Spiel. „Er hat ein paar schöne Dinger gehalten“, lobte Engelke seinen Torwart, der zwei Siebenmeter parierte, zudem gegen Sottrums Rechtsaußen und Topspieler Sascha Njiland (7/1) vier Bälle abwehrte. „So ein Spiel hat Gerrit für seine Seele gebraucht“, sagte Engelke.

Da war ferner Julian Wilkens, der gegen Sascha Njiland „extrem gut verteidigt hat“, wie der Trainer fand, „und dann ist er noch perfekte Gegenstöße gelaufen“. Und wären die Pässe am Ende noch besser angekommen – Wilkens hätte wohl noch mehr als fünf Tore erzielt.

Dritter im Bunde war Jannik Knieling, der sich mit Patrick Kappermann im Rückraum abgewechselt hat und nur rund 35 Minuten auf der Platte stand. Dennoch reichte es für ihn zu neun Feldtoren. „Richtig klasse“, lobte Engelke. Ferner hatte auch Jan Scharf mit fünf Treffern „eine richtig tolle Quote“. Und nicht zu vergessen Jan Mohrmann, der Leader im Team. Obwohl er früh kurz gedeckt wurde, setzte er seine Mitspieler immer wieder in Szene und fand auch den Torabschluss (7/3).

Die Sulinger hatten schnell ins Spiel gefunden, führten nach nur drei Minuten mit 4:0 und legten damit schon frühzeitig den Grundstein zum Erfolg. „Wir haben gleich extrem gut verteidigt, schnell umgeschaltet und vorn keinen Fehlwurf gehabt“, freute sich Engelke. Zwar verkürzte Sottrum auf 2:4 (6.), doch dichter rückten die Gäste den Sulingern während der gesamten Partie nicht auf die Pelle. Denn die Hausherren hatten immer wieder eine Antwort. „Ich hatte nie das Gefühl, dass Sottrum ausgleichen oder gar in Führung gehen könnte“, meinte der Trainer. So baute der TuS Sulingen seine Führung durch einen Treffer von Mohrmann (19.) auf 13:8 und damit erstmals fünf Tore Vorsprung aus, Benjamin Njiland (10), Sottrums Bester, verkürzte bei Sulinger Unterzahl mit der Pausensirene auf 14:17.

Auch gleich zu Beginn der zweiten Hälfte setzte Sulingen den Gegner unter Druck und warf bis zur 40. Minute ein 24:16 heraus, an dem in dieser Phase hauptsächlich Wilkens und Knieling beteiling waren. Und nach Börn Meyers Treffer zum 30:20 (44.) war der Tabellendritte erstmals mit zehn Toren weg.

Die Entscheidung? Dachten die Hausherren wohl und ließen nun ein wenig die Zügel schleifen. „Bei uns hat sich in den letzten Minuten der Schlendrian eingeschlichen“, monierte Engelke: „Wir hatten da zu viele Alleinikows. Jeder wollte noch mal.“ Und das sei daneben gegangen. Im Hinspiel war es ähnlich verlaufen. „Da haben wir ein irres Finish von Sottrum zugelassen, und das hat uns den Kopf gekostet“, erinnert Engelke daran, dass seine Mannschaft trotz einer Zwei-Tore-Führung kurz vor Schluss noch verlor.

Doch an diesem Abend war die Führung einfach zu deutlich gewesen, und der Sulinger Coach sah darüber hinweg. „Denn bis auf diese ein, zwei Etappen haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und den Gegner überragend im Griff gehabt.“

TuS Sulingen: Uhlhorn, Kramer – Demel (3), Drigas (2), Hammann, Borchert (2), Wilkens (5), Bergmann, Knieling (9), Kappermann (1), Scharf (5), B. Meyer (1), Mohrmann (7/3).

Quelle: Kreiszeitung

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