Engelke: „Vorn haben wir versagt“

Drei Spieltage vor Serienschluss patzte Handball-Landesligist TuS Sulingen im Kampf um die ersten zwei Plätze überraschend: Der Tabellenzweite unterlag am Sonnabend vor 80 Zuschauern dem abstiegsgefährdeten ATSV Habenhausen III mit 24:25 (15:12).

An seinem 48. Geburtstag trug Sulingens Trainer Hartmut Engelke die Schlappe mit Fassung: „Die Saison ist noch nicht vorbei – es war nur ein Spiel. Ich bin trotzdem mächtig enttäuscht, was wir gemacht haben.“ Er nannte einen entscheidenden Grund für die sechste Saisonniederlage: „Vorn haben wir versagt.“ Weitere Erkenntnis: „Jan Mohrmann und Patrick Kappermann können wir nicht ersetzen.“ Rückraumshooter Mohrmann nahm an der Hochzeitsfeier seiner Schwester teil, und Kappermann ist nach einer Ellbogen-Operation noch nicht fit.

Der Start der Gastgeber verlief vielversprechend: Mannschaftskapitän Jannik Knieling traf zum 3:1 (3.). Anschließend nutzten die Sulestädter ihre Angriffe nicht, schlossen sie zu früh ab. Mit vier „Buden“ in Folge drehten die Gäste den Spieß zum 5:3 (10.) um. „Das ist für uns eine neue Situation, wir sind jetzt die Gejagten. Habenhausen hat von unseren Fehlern profitiert“, unterstrich Engelke. Die Sulinger fingen sich wieder. Benjamin Demel egalisierte zum 6:6 (13.). Jonas Langnau und Knieling mit verwandeltem Siebenmeter zum 8:6 (15.) brachten die Heimmannschaft wieder auf die Siegerstraße.

In einer guten Phase erhöhte der Aufstiegsaspirant nach Treffern von Julian Wilkens (2) und Demel von 11:9 (19.) auf 14:9 (25.). Anschließend verkürzte der Tabellenelfte mit den beiden Haupttorschützen Fabian Schilling (8/2) und Felix Ernst (6) auf 12:14 (28.), ehe Linksaußen Wilkens für den 15:12-Halbzeitstand sorgte.

Nach dem Wechsel traf Thomas Hammann in Unterzahl zum 16:12 (31.). Derselbe Akteur legte zum 18:13 (35.) nach. Bis zum 21:18 (44.) durch Björn Meyer (3) behauptete Sulingen einen Drei-Tore-Vorsprung. Es folgte ein unerklärlicher Einbruch. „Plötzlich war alles weg. Wir haben ideenlos gespielt“, schüttelte Engelke nur mit dem Kopf. Seine Schützlinge spielten die Bälle ins Seitenaus, trafen das Tor nicht mehr. „Es war wie ein Virus“, stöhnte der 48-Jährige.

Die Habenhauser holten Tor um Tor auf, Ernst glich zum 21:21 (47.) aus. Zwar verwandelte Jan Scharf in den Schlussminuten einen Strafwurf zum 24:23 (58.), aber die Sulinger machten den Sack nicht zu. Es begann bei ihnen das Nervenflattern. „Die Spieler haben nicht an sich geglaubt“, sagte Engelke. Jonas Rohländer schaffte den Ausgleich. Quasi mit der letzten Aktion erzielte Leon Grieme das 25:24-Siegtor für den ATSV Habenhausen III.

An den Torhütern Gerrit Uhlhorn und Daniel Kramer lag es nicht, dass Sulingen verloren hatte. Sie boten eine ordentliche Leistung, wehrten einige Bälle ab.

Quelle: Kreiszeitung

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