1. Damen zeigt zwei Gesichter und gewinnt

„Verrücktes Spiel! In Halbzeit eins gelang uns nur wenig. Gut, dass uns Birte Kroll im Tor in dieser Phase den Rücken frei hielt. So konnte das Spiel weiter offen gehalten werden. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir nach 30 Minuten mit 7 Toren zurück gelegen hätten. Auch die Angriffsleistung ließ mit 11 geworfenen Toren zu wünschen übrig. Schön, dass in Halbzeit zwei mehr klappte und wir dann über den starken Teamspirit das Spiel angegangen sind. Letztendlich hat eine gute Halbzeit gereicht.“, so ein gut gelaunter Sulinger Trainer Axel Seefeld.

In der Tat war es so, dass für die Sulis das Spiel erst in der zweiten Halbzeit begann. Lag es an der langen Anfahrt oder an der Manndeckung gegen Marie Zimmermann? Im Großen und Ganzen kann die erste Halbzeit damit abgehakt werden, dass nur Anna Lena Gräb zur Normalform gefunden hat. Sicher kamen auch die Anspiele an den Kreis, aber ein druckvolles Angriffsspiel sieht anders aus. Immer wieder bissen sich die Sulinger Damen an der Bremerhavener Deckung fest. Kam man mal durch oder konnten die Außen freigespielt werden, wurden 100prozentige Chancen leichtfertig vergeben.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich endlich eine rasante Partie. Marie Zimmermann drehte auf und verwandelte traumhaft sicher aus dem Rückraum. Auch die Siebenmeter wurden von ihr sicher und überlegt verwandelt. Jetzt merkten alle, dass als Team viel bewegt werden konnte und es wurde gefightet. In der 46. Minute sorgte Lena Wall von der Rückraum-Mitte-Position mit einem Stemmwurf für das erste Unentschieden auf der Anzeigetafel. Über ein 22:22 und 22:24 wurde in der 50. Minute durch Stini Brümmer ein 24:27 Vorsprung herausgeworfen. Wer glaubt, dass der Drops gelutscht wäre, der hatte sich getäuscht. Die Gastgeber verkürzten in der 55. Minute noch auf 26:27, ehe Anna Lena Gräb mit ihrem 13ten Feldtor den alten Abstand von 3 Toren zum 26:29 wieder herstellte. In dieser Phase wussten auch Denise Jürgens und Birte Kroll mit je einem gehaltenen Siebenmeter zu glänzen. Bianka Hammermeister war es dann vergönnt, in doppelter Unterzahl mit dem 27:30 Sekunden vor Schluss, den viel umjubelten Endstand herzustellen.

„Wir haben uns ins Spiel gebissen und hätten uns auch über ein Unentschieden am Ende nicht beschweren dürfen. In den letzten 18 Minuten haben wir 6 2- Minutenstrafen und eine rote Karte (3 mal 2 Minuten) für Samira Müller gegen uns bekommen. Gefühlt haben wir da immer in Unterzahl gespielt. Hut ab vor dieser kämpferischen Leistung! Das Glück muss man erzwingen und das haben wir heute als Team eindrucksvoll in der zweiten Halbzeit getan!“, so Seefeld.

Aufstellung: Jürgens, Kroll – Wall 1, Leymann, Brümmer 1, Hammermeister 4, Koop 1, Mohrmann, Kummer, Knieling, Zimmermann 10/3, Müller, Gräb 13

Spielfilm: TuS Sulingen 27:30 (12:11)
0:1, 4:4, 7:4, 9:7, 12:11 – 14:12, 18:16, 21:19, 22:24, 24:27, 27:30

Stimmen zum Spiel:

Michael Behlmer, Trainer SG Bremerhaven:
„Wir konnten heute nicht annähernd an die Abwehrleistung der letzten Woche anknüpfen. Auch bekamen wir das Duo Gräb/ Zimmermann einfach nicht in den Griff, da konnten wir machen was wir wollten. Bis zur 45. Minute sah es noch nach einem Sieg für uns aus! Sulingen kann sich sicher bei seinen Torfrauen bedanken, dass sie die zwei Punkte auf der Habenseite verbuchen konnten. Selbst, wenn wir neun Tempogegenstöße und drei Siebenmeter liegen lassen, hätten 27 geworfene Tore in einem Heimspiel eigentlich langen müssen.“

Sabrina Leymann:
„Das war heute wieder ein schwieriges Spiel. Wir lagen lange zurück, konnten aber trotz der vielen Zeitstrafen und der guten gegnerischen Torhüterin als Mannschaft das Spiel rumreißen und letztendlich auch gewinnen. Jeder hat für jeden gekämpft und durch diesen guten Zusammenhalt konnte uns die späte Führung nicht mehr genommen werden.“

Denise Jürgens:
„Die erste Halbzeit war nicht so unsere. Wir sind immer einem Rückstand hinterher gelaufen. Zur Halbzeit waren wir dann mit einem Tor dran. In der Halbzeitpause gab es die richtigen motivierenden Worte unseres Trainers. Somit kamen wir gut gestärkt auf die Platte zurück. Mit viel Kampf – und Teamgeist haben wir die wichtigen Punkte mit nach Hause genommen.“

Birte Kroll:
„Die Abwehr war in der 2. Halbzeit mit teilweise doppelter Unterzahl total stark, ansonsten war die Fahrt zu lang aber die Kekse waren lecker!“

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